Das Fängmannli (Wildhüter)

[Rhabandi]

Die Ländereien von Marschlins werden von einem Fängmannli gepflegt, behütet und beschützt. Er kümmert sich auch um die zahlreichen magischen Wesen, die dort leben oder zeitweise leben. Niemand kennt seinen Namen, weshalb er weithin nur „Mannli“ oder „Männli“ bekannt ist. Er ist etwa einen Meter groß, hat einen fast ebenso langen, grauen Bart und trägt eine rote Zipfelwollmütze – auch im Hochsommer. Seine Kleidung erscheint weitestgehend selbstgemacht, aber man kann sie hinter dem buschigen Bart sowieso kaum erkennen.

Das Mannli spricht kaum bis gar nicht und macht sich fast ausschließlich durch Grunztöne und Fingerzeige verständlich. Er erledigt seine Arbeiten gewissenhaft –auch wenn niemand so genau weiß, was er eigentlich tut. Denn niemand weiß so genau, was für Wesen sich auf den Ländereien aufhalten; manche dauerhaft, manche nur zeitweise. Es geht das Gerücht, ohne Mannli wären schon viel mehr Unfälle mit magischen Tieren und Pflanzen geschehen als bisher bekannt geworden.

Mannli ist ein ruhiger Zeitgenosse, der allerdings eine Schwäche für junge Mädchen mit reinem Herzen hat. Er flicht gern Körbe aus frischen Zweigen und Moos, befüllt sie mit Blumen oder Beeren und verschenkt diese an Mädchen, die sich auf den Ländereien aufhalten. Jungen gegenüber ist er eher reserviert, spricht nicht mit ihnen und versucht, sie nicht zu beachten. Sein Verhalten ist ungewöhnlich, aber niemand wundert sich mehr darüber.

Mannli hat ein gutes Verhältnis zu den Geistern und der Winterwölfin. Er betritt das Schloss selbst nur, wenn er für den Unterricht „Kunde magischer Wesen“ oder „Kräuter- und Pflanzenkunde“ lebendes Anschauungsmaterial liefert. Es gehen nur Gerüchte, wo Mannli wohnt; als fast sicher gilt, dass es irgendwo auf der Fliegenden Insel sein muss.